WoW: Plunderstorm-Event spaltet die Community - und Blizzard ist schuld daran

WoW: Plunderstorm-Event spaltet die Community - und Blizzard ist schuld daran

Der Plunderstorm spaltet aktuell die Community in WoW. Die einen finden ihn toll, die anderen mies. In unseren Augen ist vor allem die schlechte Kommunikation von Blizzard schuld daran, dass ein eigentlich recht gutes Event so schlecht wegkommt.

In World of Warcraft sind so unfassbar viele Spieler unterwegs und genießen ihre Zeit unter der Sonne Azeroths. Dabei handelt es sich übrigens um mehr Spieler, als ihr wahrscheinlich erwartet hattet - wie die neusten Zahlen von Blizzard zeigen. Dabei gehen die Spieler ganz unterschiedlichen Beschäftigungen nach. Einige sind in den Dungeons und Raids unterwegs, andere wiederum beschäftigen sich mit den Weltevents, die WoW zu bieten hat und wieder andere sammeln, questen oder betreiben PvP.

Bei einer so großen Menge an Spielern ist es für die Blizzard-Entwickler absolut unmöglich, Features oder Inhalte ins Spiel zu bringen, die am Ende wirklich allen Spielern gefallen. Irgendjemand ist immer dabei, der mit dem neuen Content nichts anfangen kann, ihn ignoriert oder aber nicht mag.

Im Optimalfall treffen die Entwickler den Geschmack der meisten Spieler und alle anderen werden nicht negativ davon beeinflusst. Ein gutes Beispiel dafür sind Haustierkämpfe. Sie machen einigen Spielern nach wie vor viel Spaß, während andere damit überhaupt nichts anfangen können. Glücklicherweise sind sie so designt und eingebaut, dass man sie prima ignorieren kann, ohne dabei in anderen Inhalten einen relevanten Nachteil zu haben.

Das gilt prinzipiell auch für das aktuelle Plunderstorm-Event. Dieses ist nicht mal ins eigentlicher WoW integriert und kann daher ebenfalls prima ignoriert werden. Dennoch sorgt der Plunderstorm aktuell für jede Menge miese Laune unter den Spielern. Aber warum ist das so?

Gut oder schlecht? Plundersturm spaltet die Community

Zuerst muss man mal festhalten, dass es vollkommen normal ist, wenn einige Spieler ein Feature mögen und andere nicht. Auch beim Plunderstorm gehen die Meinungen hier auseinander - selbst innerhalb unserer Redaktion. Während man ein Kollege nach zwei Runden keine Lust mehr hatte und nicht mehr reingeschaut hat, sind andere auf dem strammen Weg zur Ruhmstufe 40.

Dabei sind wir uns zumindest weitestgehend einig, dass der Plunderstorm an sich gar nicht schlecht designt ist, der Battle-Royal-Modus in WoW aber an anderer Stelle krankt - aber dazu gleich mehr.

Auch in der Community gibt es viele Spieler, die den neuen Spielmodus nicht mögen. Statt aber einfach zu akzeptieren, dass das Event diesmal eben nichts für sie ist, erheben sie ihre Stimmen in den Foren und Kommentarspalten, um alle anderen an ihrem Unmut teilhaben zu lassen. Dabei sind die Stimmen ungewöhnlich aggressiv und zwischen den Zeilen schwingt auch ein wenig Enttäuschung mit. Aber warum ist das der Fall?

Der Plunderstorm ist kein WoW!

Ein Hauptpunkt der Kritik ist der Umstand, dass der Plunderstorm in den Augen vieler Spieler gar kein "echtes" WoW ist. Diese Kritik ist durchaus nachvollziehbar. So spielen wir weder mit unseren eigenen Charakteren noch mit den bekannten Klassen aus WoW oder der Fähigkeiten. Der Spielmodus wird zwar über den WoW Client gestartet, findet aber zudem auf komplett eigenen und getrennten Servern statt.

Abgesehen von den Spielfiguren, der Optik und der Umgebung des Arathihochlands hat der Plunderstorm tatsächlich wenig mit WoW zu tun. Im Gegenzug könnt ihr dort aber Belohnungen verdienen, die ihr dann innerhalb von WoW verwenden könnt.

Damit erinnert das Ganze deutlich mehr an frühere Promotionen und Cross-Over-Events mit anderen Blizzard-Spielen. Erst kürzlich fand beispielsweise das Hearthstone-Event statt, wo ihr ein Mount bekommen habt, wenn ihr einmal in Hearthstone eingeloggt habt. Das in Verbindung mit dem zweiten Punkt stört viele WoW-Spieler.

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Großes angekündigt, wenig geliefert

Die Entwickler haben aus WoW Patch 10.2.6 bis zum Release ein großes Geheimnis gemacht. In der Road Map wurde es lediglich mit einer Totenkopfflagge markiert und sonst gab es kaum offizielle Informationen.

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Natürlich wurden die Entwickler mehrfach in Interviews oder den sozialen Medien nach Patch 10.2.6 und dem mysteriösen Event gefragt. Die Antworten überschlugen sich dabei fast vor Vorfreude. Es werde etwas ganz Besonderes und man freue sich schon darauf, es endlich auf den Live-Servern zu sehen und sei gespannt, wie es den Spielern gefallen wird.

Diese Aussagen waren natürlich nicht gelogen, führten die Spieler aber schon ein wenig in die Irre. Denn die meisten hatten sich unter "ganz besonderes Event" wohl etwas gänzlich anderes vorgestellt. Optimisten gingen von neuer Story und einer startenden Überleitung in Richtung der kommenden Erweiterung aus. Selbst Pessimisten hätten aber wohl immer noch mit einem Event oder Content innerhalb von WoW gerechnet. Bekommen haben wir nichts davon.

Es spielt keine Rolle, wie gut der Plunderstorm ist

Am Ende lässt sich vor allem festhalten, dass die viele und heftige Kritik gar nicht mal so sehr dem Event an sich geschuldet ist. Es geht vielmehr um das Verhältnis zwischen der eigenen Erwartung und dem, was am Ende geliefert wurde. Und das passt beim Plunderstorm für viele einfach nicht.

Hätten die Entwickler direkt mit offenen Karten gespielt und von Anfang an vermittelt, dass sie etwas vollkommen Neues ausprobieren wollen, das vielleicht nicht allen gefällt ... oder hätten sie direkt verraten, dass es sich nicht um ein klassisches WoW-Event handelt, dann wäre die Kritik sicherlich deutlich geringer ausgefallen.

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Außerdem dürften sich viele WoW-Spieler zudem unter Patch 10.2.6 vorgestellt haben, dass dieser neben einem Event auch weitere Arten von Content bringt. Aber eigentlich wurde abseits des Plunderstorms lediglich der Server auf die kommende 4. Saison von Dragonflight vorbereitet - was ebenfalls für einigen Ärger gesorgt hat.

Fazit? Blizzard muss besser kommunizieren

Beim Plunderstorm an sich haben die Entwickler nicht viel falsch gemacht. Hier und da war das Balancing nicht gut und an einigen Stellen mussten per Hotfixes Bugs behoben werden. Prinzipiell funktioniert das Spielmodus aber recht gut und hat auch eine Menge Fans gefunden.

Der Fehler liegt schlicht und ergreifend in der Art und Weise, wie der Patch und der Plunderstorm kommuniziert wurden. Ob man nun bei Blizzard blauäugig war oder die Vorfreude auf neue WoW-Inhalte und Patch 10.2.6 gezielt geschürt hat, sei mal dahingestellt. Dass viele Spieler sich nach solchen Ankündigungen aber auf etwas anderes gefreut haben, hätte den Entwicklern bewusst sein müssen. Das ist fast schon so, als würde man auf der BlizzCon eine große Diablo-Bühne aufstellen und dann ... ein Mobile Game ankündigen. Ihr wisst schon.

Quelle: Buffed